Unter der Rubrik «Grüezi mitenand, ich bin…» werden Menschen interviewt, die bei Zeitgut Zürich Höngg-Wipkingen mit dabei sind und Lust haben sich vorzustellen.

Dieses Mal Interview mit Christa Stoll aus Höngg. Seit Dezember 2020 unterstützt sie Natasa Karnath in der Administration, immer dienstags. Das Ritual ist unausgesprochen klar: Zuerst wird Kraft getankt durch Kafi und Gipfeli und dann geht’s ran an die Dokumente und die Datenbank. Christas Engagement ist für Zeitgut einfach Gold wert – von der Arbeit her aber auch als Mensch ist sie mit ihrer herzlichen und bescheidenen Art eine Bereicherung. Nun aber zum Interview:

Grüezi mitenand, ich bin…

Christa, du hast dich vor einigen Jahren frühpensionieren lassen. Begann zu dieser Zeit dein Interesse an einem freiwilligen Engagement? Oder engagiertest du dich auch vorher freiwillig?

Vor meiner frühzeitigen Pensionierung war ich mit meiner Anstellung im kaufmännischen Bereich, der Unterstützung meiner betagten Eltern und meinem Hobby, meinem Hund, ausgelastet. Zum Zeitpunkt meiner Kündigung wusste ich aber, dass ich mich später in der Freiwilligenarbeit engagieren würde.

Was war der Auslöser dafür, dich damals auf unseren Aufruf im Newsletter zu melden?

Ich hatte bereits meinen ersten mehrmonatigen Einsatz als Freiwillige geleistet. Als dieser beendet war, musste ich mich neu orientieren. Ich bin dann im Internet auf «Zeitgut» aufmerksam geworden. Gesucht wurde eine Person zur administrativen Unterstützung der Geschäftsleiterin. Der Beschrieb hat mich angesprochen und ich habe mich gemeldet.

Wie erlebst du dein Engagement? Was gefällt dir, was könnte optimiert werden?

Mir gefallen meine Aufgaben und die Idee von Zeitgut. Die Nachbarschaftshilfe ist, gerade in der heutigen Zeit, enorm wichtig wie auch gelebte Solidarität. Ich bin froh, dass ich einen Beitrag dazu leisten kann. Wir sind ein kleines, tolles Team und verstehen uns super. Deshalb freue ich mich, nach der langen Zeit der Pandemie wieder im Büro am Meierhofplatz anwesend zu sein.

Die Infrastruktur und die fehlende Unterstützung in gewissen Fachbereichen machen die Arbeit nicht immer ganz einfach. Aber wir sind, wie gesagt, ein sehr kleines Team und Zeitgut verfügt momentan auch nicht über die finanziellen Mittel, um dieses auszubauen. Auch dass die Zeit oft kaum ausreicht, und eigentlich immer nur gerade das Allernotwendigste erledigt wird, finde ich schade. Ausserdem mache ich mir Gedanken darüber, wie Zeitgut in der Quartierbevölkerung bekannter gemacht werden kann. Denn ich stelle fest, wenn ich über mein Engagement spreche, dass meine Nachbarn und Bekannten in Höngg das Angebot nicht kennen. Das Budget für weitere Inserate ist wahrscheinlich nicht vorhanden und Flyer werden oftmals nicht gelesen, sondern direkt im Altpapier entsorgt. Es gibt halt eine gewisse Informationsüberflutung. Am effizientesten ist wohl die Mund zu Mund Propaganda und Aktionen im Quartier.

Du wohnst in Höngg. Wie geht es dir mit deiner Nachbarschaft, fühlst du dich wohl?

Da ich hier aufgewachsen bin, ist Höngg meine Heimat und ich fühle mich hier sehr wohl. Die Nähe zur City und die Natur gleich vor der Haustüre, das ist perfekt. Ich komme, auch dank meinem Vierbeiner, häufig mit den Leuten in meiner Umgebung ins Gespräch, das gefällt mir. Hier leben ganz viele Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen, eine gute Durchmischung. Im Haus, wo ich wohne, haben wir eine gute Atmosphäre untereinander. Wir kommen nicht allzu häufig zusammen aber falls nötig, unterstützen wir uns gegenseitig.

Wenn du zaubern könntest, was würdest du in deinem Quartier nach deinem „Gusto“ verändern?

Ich würde meinem Wohnort Riedhof/Rütihof mehr Dorfcharakter verleihen. Mit einem schönen Platz mit Bäumen und Sitzgelegenheiten als Begegnungszentrum, und einigen Läden. Zum Beispiel eine Apotheke, eine Bäckerei und ein hübsches, kleines Strassencafé. Da wäre ich bestimmt Stammkundin!