Welche Menschen kommen bei unserer Nachbarschaftshilfe mit Zeitgutschriften zusammen? Lernen Sie hier Gesichter und Geschichten  kennen.

Geschichten über Unterstützung

Ein «überschaubarer Einsatz» mit grosser Wirkung

«Liebe Frau Y.
(…) Die Familie hat mir mit strahlenden Augen von der neuen Wohnung berichtet. So toll, dass es tatsächlich geklappt hat! Ich möchte Ihnen ein riesiges Dankeschön aussprechen für Ihre wertvolle und geduldige Unterstützung. Auch die Familie hat mich gebeten, Ihnen in ihrem Namen nochmals herzlich zu danken. Sie können ihr Glück offenbar kaum fassen. (…)»

Dieses Mail erhielt ich Anfang September als Kopie, die Hauptadressatin war Schu-Han, eine Freiwillige von Zeitgut. Geschrieben war es von der Schulsozialarbeiterin einer Wipkinger Schule.

Ich wusste, dass Schu-Han diesen alleinerziehenden Vater eines Jungens bei der Wohnungssuche unterstützte. Ich bekam jedoch keine Details davon mit. Nun, nach diesem Mail wurde ich neugierig mehr zu erfahren und traf mich mit Schu-Han auf einen Kafi.

Da erfuhr ich mehr Hintergründe dazu:
Schu – Han unterstützte die Familie seit März diesen Jahres. Die Familie musste sehr zeitnah eine grössere Wohnung finden, sie wohnten zu Zweit nur in eineinhalb Zimmern. Vom Wohnungswechsel hing die Aufenthaltsbewilligung des Sohnes ab, der erst ein paar Monate beim Vater in der Schweiz lebte.

Von Beginn an war Schu-Han der Papi aus Somalia sehr sympathisch, was den Zugang und den Start erleichterte. Er war sehr zuverlässig und immer überpünktlich bei den Treffen.
Aber eine Sache stellte sich als eine grosse Herausforderung heraus: Der arbeitssuchende Hilfskoch konnte weder lesen noch schreiben. Ein bisschen Deutsch sprach er, persönlich konnten sie sich irgendwie verständigen – aber jemanden umfassend bei der Wohnungssuche zu unterstützen unter diesen Voraussetzungen – es war eine Knacknuss.

Aber Schu-Han blieb dran, mit einer eine riesigen Geduld und Beharrlichkeit , sie sichtete alle Unterlagen, sortierte sie und schrieb für die Familie viele Bewerbungsschreiben.
Längere Zeit fanden sie keine Resonanz, die Unsicherheit und Verzweiflung stiegen. Keine Wohnung, kein Job, es schien zeitweise aussichtslos.

Doch dann gab es glücklicherweise einen «Volltreffer», Anfang Juli kam die Zusage für eine grössere Wohnung in einer Stiftung. Was für eine Erleichterung bei allen Beteiligten!
Schu-Han freut sich mit der Familie mit und bleibt bescheiden: «diesen überschaubaren Aufwand würde ich wieder auf mich nehmen!»

Nataša Karnath – Geschäftsleitung Zeitgut Zürich Höngg-Wipkingen